Im Altmühlboten vom 25. November 2020 hat Ulli Schmidt aus Gunzenhausen einen Leserbrief über den neuesten Flyer von Center Parcs geschrieben. Da die Leserbriefschreiberin kritisch beobachtet und sehr gute Fragen stellt, geben wir den Leserbrief hier auszugsweise wieder:
“Wer noch nicht müde ist und den letzten Flyer von Center Parcs (CP) studiert hat, stellt fest, hier passen einige Zahlen nicht recht zusammen. Da sind wohl einige “Fakten” durcheinandergeraten – oder vielleicht bewusst missinterpretierbar? Die Angaben über Altlasten sollen uns glauben lassen, das Muna-Gelände ist in einem desolaten Zustand. Mit früheren Informationen versuchte CP uns noch zu suggerieren, es handelt sich um einen nicht schützenswerten Wald. Davon rückt CP jetzt wohl ab, vermutlich weil erste Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsuntersuchung ein viel besseres Ergebnis aufzeigen als gewünscht.
Flora und Fauna sind wohl doch schützenswert. Das lässt sich der Bevölkerung allerdings nicht gut verkaufen, also müssen furchteinflößende Zahlen und Darstellungen in Bezug auf Altlasten her. Denn nur wenn das Vorhandensein von Altlasten dramatisch klingt, wird die Bevölkerung akzeptieren, dass schützenswerte Flora und Fauna geopfert werden müssen.
Sage und schreibe 22 Kilometer Straßen befinden sich im Muna-Gelände. Gut, im Kleingedruckten ist dann zu lesen, hier wurden auch befestigte Wege, also Waldwege, mit einberechnet.
Dann ist zum Beispiel zu lesen, 30 Prozent des Geländes sind bebaut. Bei einer Gesamtfläche von etwa 150 Hektar sind bei 30 Prozent demzufolge 450.000 Quadratmeter der Fläche bebaut? Das entspräche dann der Größe von zirka 1000 Bauplätzen, voll bebaut, ohne Garten, versteht sich! Ob CP das selbst glaubt, was deren PR-Agentur alles so herauszaubert?
(…) Und dann lese ich zum x-ten Male, Center Parcs wird die Wunden heilen. So ein Quatsch, etwas aufzuräumen könnte nicht schaden, ja, aber dafür muss kein Wald weichen.
Wenn wir uns das Gesamte ansehen, wird offensichtlich, hier soll mit aller Macht ein Großprojekt auch gegen den Widerstand der Bevölkerung umgesetzt werden. Der Preis dafür wird jedoch ein sehr hoher sein, denn echte Wunden entstehen erst mit Center Parcs. Der geplante Kahlschlag der Waldfläche, gigantische CO2-Emissionen und ein irrisinniger Wasserverbrauch – das sind echte Wunden für unsere Lebensgrundlage Erde.”