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Das Märchen von der Klimaneutralität von Center Parcs

Befürworter eines Center Parcs am Brombachsee äußern immer wieder (zuletzt die IG “Bürger pro Center Parcs” am 2. April 2021 auf nordbayern.de sowie die Bezirks-CSU auf nordbayern.de am 5. April 2021) eine scheinbar berechtigte Hoffnung, Center Parcs würde einen klimaneutralen Ferienpark auf dem ehemaligen MUNA-Gelände bei Langlau errichten. Die mittelfränkische CSU lobt zuletzt den “nachhaltig-ökologischen Ansatz” des Projekts.

In diesem Artikel erlauben wir uns, einige Fragen zu diesem Themenkomplex zu stellen, und überlassen es dem kritischen Leser, diese ggf. selbst zu beantworten, oder diese und andere Fragen an die Verantwortlichen in der Politik (Landrat Westphal, Bürgermeister Huber) und in der Wirtschaft (Projektverantwortlicher Jan Jansen) weiterzugeben.

  1. Wie will es CP schaffen, alleine den Wärmebedarf für 800 Ferienhäuser und großem tropischen Bad regenerativ zu erzeugen, wenn dafür jährlich fast 20.000.000 Kilowattstunden Wärme nötig sind?
  2. Woher kommt der erneuerbare Strom für die Wärmepumpen? Wie steht die CSU zum Ausbau der Windenergie in Bayern?
  3. Wer baut und betreibt die benötigten Biogasanlagen? Woher kommt der Mais und womit wird er behandelt?
  4. Wie hoch ist der Anteil an Kohle-, Gas- und Atomstrom bei Center Parcs deutschlandweit?
  5. Wie will es CP schaffen, die Abholzung von mindestens 58 Hektar Wald klimatechnisch und artenschutzrechtlich zu kompensieren?
  6. Wie will man die landesweit geschützte Bartfledermaus erhalten, wenn deren Quartiere (alte Bunker) wegfallen?
  7. Wie will es Center Parcs schaffen, den Kammmolch (streng geschützt) und die 80 teilweise geschützten Brutvögel (Eisvogel, Waldlaubsänger, Kuckuck, Grauspecht, etc.)  im Muna-Wald zu erhalten, wenn zwei Drittel der Fläche komplett umstrukturiert werden müssen?
  8. Wie will es CP schaffen, alleine die für den Bau benötigte enorme Menge von Beton, Asphalt und Rohstoffen klimaneutral zu erzeugen oder zu kompensieren (sowie deren An -und Abfahrt mit tausenden von LKWs klimaneutral zu bewerkstelligen)?
  9. Wie glaubt CP das enorme Verkehrsaufkommen bei der An- und Abreise (bei erwarteten 1 Million Übernachtungen pro Jahr) und den damit verbundenen CO2-Ausstoß kompensieren zu können?
  10. Welche Anstrengungen hat CP bisher unternommen, um Müll zu vermeiden und Mehrwegsysteme in seinen Ferienparks einzuführen?
  11. Wie viele Tonnen Müll erzeugen die Gäste in einem durchschnittlichen Park pro Jahr? Wie hoch ist die Recyclingquote bei CP?
  12. Wie hoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien beim Wärmebedarf in den bisherigen Parks von CP? Wie viel Erdgas verbraucht CP jährlich?

Und zu guter Letzt fragen wir uns:

Wie viel Klimaneutralität will und kann sich Center Parcs angesichts leerer Kassen überhaupt noch leisten, wenn man die Anfangsinvestitionen kennt, die bei regenerativen Energien erforderlich sind und die sich erst über Jahre amortisieren?