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“Empört Euch! (Beruhigen könnt Ihr Euch noch nach dem Bürgerentscheid…)”

Wer am 6. Februar 2021 die Wochenendausgabe des Weißenburger Tagblatts im Lokalteil aufgeschlagen hat, konnte einen großen einseitigen Artikel mit dem Titel “Meinungsfreiheit als Einbahnstraße” inklusive eines launigen Kommentars des Redakteurs Jan Stephan lesen:

Neben berechtigter Kritik an einzelnen Usern auf der Facebook-Seite der “Interessensgemeinschaft zur Erhaltung des MUNA-Walds”, die der Kommentator dann aber doch pauschal als “fanatische Gegner” von Center Parcs bezeichnet, kritisiert er, dass die “vernünftigen Vielen” den “Fanatismus von Wenigen” in Kauf nähmen, solange er ihren Zwecken diene. Hier fühlen wir uns von der ÖDP als “Vernünftige” klar angesprochen und nehmen weiter unten gerne Stellung.

Er beklagt weiterhin, dass der ganzen Diskussion “die Verhältnismäßigkeit abhandengekommen” sei, wenn die Gegner “Mauscheleien von Politik und Wirtschaft hinter verschlossenen Türen” anprangerten. Ein Bürgerentscheid würde ohnehin klären, ob die Bürger in Pfofeld den Bau wollen. Letzteres wollen wir hoffen, beim Ersteren geben wir Herrn Stephan nicht Recht (siehe dazu den SZ-Artikel vom 28.August 2020 “Zwei Jahre des Schweigens”).

Obwohl der Kommentator auch Verständnis für die Argumente der Gegner eines Center Parcs hat (Zitat “Es gibt gute Argumente für diese Position.”), ruft er zum Schluss in Anlehnung (bzw. “Ablehnung”) an die 2010 verfasste Schrift des französischen Aktivisten und UN-Diplomaten Stéphane Hessel mit dem Titel “Empört Euch!” dazu auf, sich nicht mehr zu empören sondern sich endlich zu beruhigen. Sein Argument: “Die Zeiten heute sind andere.”

Dem stellen wir uns ausdrücklich entgegen und rufen angesichts der von uns auf dieser Homepage aufgeführten Argumente gegen das Center Parcs Projekt am Brombachsee (Energie- und Wasserverbrauch, Verkehrsbelastung und Abgase, Umwelt- und Klimaschutz u.a. durch Erhalt des MUNA-Waldes, sanfter “Tourismus in Bürgerhand” statt “Tourismus in der Hand es Großkapitals”) dazu auf:

“Empört Euch, solange der Center Parc Brombachsee noch nicht durch einen Bürgerentscheid vom Tisch ist!”

Wenn ihr für Eure Empörung gute und unterhaltsame Gründe braucht, hört doch mal die Rede des Kabarettisten Georg Schramm auf Youtube, der anlässlich der 67. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 14.03.2011 auf Stéphane Hessel verweist.

Ein anderes (noch größeres) Millardenprojekt, das auf ganz andere Weise sinnlos war (und immer noch ist!) und trotzdem viel Prinzipielles in seiner Problematik mit dem CP-Projekt am Brombachsee gemein hat.

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Petition zeichnen!

Auf der Kampagnenplattform Change.org kann ab sofort für die Rettung des MUNA-Waldes unterzeichnet werden.

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Mutterkonzern von Center Parcs wird von 200 Immobilienbesitzern verklagt

RTL France berichtet heute über die Pierre et Vacances Gruppe, zu der auch Center Parcs gehört. Da Corona-bedingt Umsätze ausblieben, konnte oder wollte die Gruppe keine Miete an die Immobilienbesitzer auszahlen. Nun wollen diese Immobilienbesitzer klagen.

Dem Mutterkonzern von Center Parcs scheint das Geld auszugehen, auch viele Urlauber klagen, da im Corona-Jahr 2020 stornierte Urlaubsbuchungen und deren Bezahlung zu spät oder nur mit Mühe zurückerstattet wurde.

Ob und wie dies auch den Kurs im Fränkischen Seenland beeinflussen wird, ist wohl nicht abzusehen.

Den Originalartikel fand Christian Sporschill auf dieser Seite:

https://www.rtl.fr/actu/justice-faits-divers/les-infos-de-8h-pierre-et-vacances-le-groupe-attaque-en-justice-par-200-proprietaires-7800935213

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Bettenzahlen des Tourismusverbandes nicht sauber nachvollziehbar

Im Fränkischen Seenland gebe es immer weniger Betten, das behauptet zumindest der Tourismusverband und so steht es auch im aktuellen Prospekt von Center Parcs unter dem Punkt „Fakten“. Die Fakten sehen aber nach Ansicht der ÖDP in Wirklichkeit etwas anders aus.

Rückblick: Der Geschäftsführer des Tourismusverbands Fränkisches Seenland Hans-Dieter Niederprüm berichtete vor wenigen Monaten in einem Interview mit der Sendung „quer“ des Bayerischen Rundfunk, dass es in Zeiten seines Vorgängers noch knapp 9.000 Betten gegeben hätte, vor 10 Jahren seien es noch 7.500 gewesen und aktuell gebe es noch ca. 5.600 Betten.

Center Parcs schreibt im Prospekt, dass es vor 20 Jahren noch knapp 10.000 Betten gab und im Jahr 2019 nur noch 4599 Betten gibt.

Woher kommen diese Zahlen?

Auf Nachfrage von ÖDP-Kreisvorstandsmitglied Kilian Welser beim Tourismusverband gab Herr Niederprüm die Auskunft, dass ihm die Zahl von 9.000 Betten, die es ursprünglich mal gegeben habe, vom früheren Leiter des Tourismusverbands mitgeteilt worden sei. Der Tourismusverband unterscheide auch nach gewerblichen Betten und nach privaten Betten. Zum Einzugsgebiet des Fränkischen Seenlands gehörten die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen, Roth und der Kreis Ansbach. Der Tourismusverband erfasse aber nicht den kompletten Bettenbestand der Landkreise, sondern nur Teile der Gemeinden, nämlich die Mitgliedsgemeinden. Es würden Durchschnittswerte aus dem gesamten Jahr zugrunde gelegt.

Welser resümiert: „Es wurden also Zahlen eines Vorgängers und nur ausgewählte Gemeinden ohne Camping-Schlafgelegenheiten für die Veröffentlichung herangezogen“.

Offizielle Zahlen der Statistikämter zeigen einen leichten Anstieg der Bettenzahlen

Offizielle Bettenzahlen veröffentlicht das Statistische Landes- und Bundesamt jährlich im Tourismusreport. Dort werden Betriebe mit mehr als acht Schlafgelegenheiten erfasst. Der Tourismusverband nennt diese Zahlen den „gewerblichen Bereich“. Hier sieht es so aus, dass die Zahlen im selben Zeitraum sogar angestiegen seien. Im Juli 1999 veröffentlichte das Statistische Bundesamt eine Bettenzahl von 14.140 für die Landkreise Weißenburg-Gunzenhausen, Roth und Ansbach. 20 Jahre später im Jahr 2019 waren es 15.096 Betten.

„Die Auswahl der Zahlen durch Niederprüm und Center Parcs, die man der Öffentlichkeit präsentierte, erscheint mehr als willkürlich. Wenn man nur „Betten“ heranzieht, Camping-Plätze ignoriert und nur ausgewählte Gemeinden betrachtet, aber alle Gemeinden darum herum vernachlässigt, welche Aussagekraft haben dann diese Zahlen?“, fragen sich die Ökodemokraten.

„Es könnte zum Beispiel sein, dass private Betten in Nachbargemeinden des Fränkischen Seenlands entstanden sind, die überhaupt nicht gezählt werden. Die Aussagekraft der Zahlen des Tourismusverbands sind auf jeden Fall zweifelhaft.“, so die ÖDP.  Die Zahlen des aktuellen Center Parcs Prospektes seien übertrieben und deckten sich weder mit den Zahlen des Tourismusverbands, noch mit offiziellen Zahlen. Die ÖDP betrachtet den Prospekt daher als irreführend.

Wenn man einen Indikator für den Zustand der Tourismusbetriebe wolle, seien aus der Sicht der ÖDP die Übernachtungszahlen wichtiger als die Bettenzahlen. „Die Übernachtungszahlen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind zum Beispiel seit Jahren ansteigend“, zeigt sich die ÖDP mit dem Zustand des Fränkischen Seenlands durchaus zufrieden, „man muss das jetzt nicht schlechtreden!“.

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Grundstücke am Brombachsee verscherbeln

Ein Grundstück am See ist etwas schönes. Meist sind die begehrten Objekte teuer und nicht mehr verfügbar.

Nicht am Brombachsee, denn dort kann man bekanntlich für wenige Euro je Quadratmeter Bauland in bester Lage erwerben. Einige wenige Altlasten werden wohl zu beseitigen sein, aber das wird die Sache nicht so viel teurer machen.

Auf der Seite https://www.centerparcsimmobilien.de/ verkauft der Immobilien und Ferienkonzern bereits ähnliche Projekte an private und institutionelle Investoren.

Je nach Ausstattungsvariante des Hauses wird dann schonmal eine Summe von mehreren Hunderttausend Euro fällig.

Die Käufer sind weltweit zu finden. Gerade auch im asiatischen Raum ist die Marke Center Parcs bekannt und aktiv, so der Verkaufsprospekt der Gruppe Pierre et Vacances – Center Parcs. Bereits 24.000 Eigentümer gibt es. Die neuen Eigentümer bekommen feste Mieteinnahmen über ein Leaseback-Model.

Center Parcs Immobilen betreibt extra hierfür sogar ein Büro in Shanghai, bzw. weißt darauf im Prospekt hin. Hier wird stark für neue Projekte geworben.

Framing: Firmenlogo der chinesischen Center Parcs Partner

Wo die Gewinne dann z.B. hin fließen? Diese Frage, beantwortet Center Parcs in seinem neuesten Hochglanzprospekt, der in alle Haushalte im Landkreis ging, leider bisher nicht.

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Center Parcs Besucher verbrauchen deutlich mehr Wasser als Zuhause

Immer wieder hört man zum Thema Strom, Wasser oder Abwasser dieses Argument:

Es ist doch egal, wo man ist, auch Zuhause verbraucht man Wasser und Strom.

Beliebtes Argument um den hohen Strom- und Wasserverbrauch im Urlaub zu rechtfertigen.

Im Fall von Center Parcs stimmt dies leider nicht.

Der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch pro Kopf beträgt in Deutschland ca. 127 Liter, so das statistische Bundesamt.

Center Parcs Zielgruppen sind Familien. Man kann also bei einem Besuch mit circa drei bis vier Gästen rechnen, je nach Familiengröße.

Zuhause würde eine Familie also folgenden Wasserverbrauch verzeichnen, wenn man die die Durchschnittswerte einfach hochrechnet:

Dreiköpfige Familie:
3 x 127 Liter = 381 Liter

Vierköpfige Familie:
4 x 127 Liter = 508 Liter

In der Realität sieht es wohl so aus, dass kleinere Kinder weniger Wasser verbrauchen würden. Nicht jedes Kind duscht oder badet täglich.

Wie hoch ist der Wasserverbrauch im Center Parcs?

Auszug aus dem Finanzbericht 2017/18 der Pierre et Vacaces Gruppe, zu welcher die Center Parcs gehören.

In den Center Parcs wird pro Übernachtung unabhängig von der Anzahl der Gäste 0,86 m3 Wasser verbraucht.

Das sind also 860 Liter pro Tag.

Center Parcs verkündet stolz, dass der Wasserverbrauch in den letzten Jahren gesunken sei. Dies ist aber ein allgemeiner Trend. Auch in Privathaushalten sank der Verbrauch leicht.

Vergleich der Wassermenge mit Zuhause:

Zuhause: 508 Liter
Center Parcs 860 Liter

In Prozent ausgedrückt sind das also 69 Prozent mehr Wasser als Zuhause.

Würde man den Wert von drei Gästen vergleichen, wäre der Unterschied über dem doppelten Wert (381 Liter Zuhause zu 860 Liter im Center Parcs), es wären 125 % mehr. Es kommt also auf die Belegung an.

Übrigens darf man nicht vergessen, dass in etwa die gleiche Menge Abwasser anfällt!
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Gier schaltet Verstand aus

Leserbrief zum Artikel “Gastwirte wollen den Center Parc” im Weißenburger Tagblatt am 19.10.2020

Wenn sich Slow-Food-Anhänger mit Fast-Food-Restaurants verbünden, wenn sich Wirtschaftsjunioren, Yachtsport-Anhänger und Golfanlagenbetreiber zusammentun, dann liegt was in der Luft. Der süße Duft des schnellen Geldes dampft schon aus dem Schornstein der Erlebnisschifffahrt am Brombachsee. Nicht wenige haben den Duft gerochen und sich vereinigt für die Sicherung des Ganzjahresangebots. Denn ganzjähriger Umsatz ist besser, mehr Touristen ist besser – besser für wenige Betriebe. Aber ist es auch besser für die Region?

Eine Region besteht nicht nur aus Wirtschaftsbetrieben. Eine Region besteht zuallererst aus den dort lebenden Menschen. In unserer Region lebt es sich bisher gut. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig, das Einkommen ist im Vergleich mit anderen Landkreisen in Deutschland hoch, höher als z.B. in Nürnberg. Die Lebenszufriedenheit ist in Franken höher als im Rest von Bayern.

Es befremdet daher sehr, wenn sich jetzt einige wenige Unternehmer aus der Tourismusbranche und Gastronomie zusammenschließen, um uns Bürgern einzureden, wie brauchen eine nachhaltige Entwicklung, damit unsere Region bekannter wird und mehr dies und das. Das ist nicht glaubhaft. Ein Slow-Food-Vertreter (Initiative für Kultur des Essens) macht gemeinsame Sache mit einer Fast-Food-Restaurantkette und ignoriert dabei nicht nur die Klimaziele, die sich seine Organisation setzt. Das ist peinlich. Der Hotel- und Gaststättenverband in Bayern bringt es auf den Punkt in seiner veröffentlichten Philosophie: „Im Mittelpunkt all unseres Handelns steht immer das Wohl unserer Mitglieder.“ Von Kunden und Anwohnern ist dabei nicht die Rede, geschweige denn von der Umwelt. Herzlich Willkommen Center Parcs! Sie passen gut in diese Runde.

Kilian Welser
Gunzenhausen

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Ohne TÜV unterwegs

Schon wieder wirbt Center Parcs mit einem falschen Zertifikat. Auf der Webseite https://centerparcs-fränkisches-seenland.de/?page_id=114 fand sich bis vor Kurzem das TÜV Zertifikat für die ISO 14001 Zertifizierung.

TÜV Logo sieht vertrauenserweckend aus

Bild: Center Parcs Info Seite vom 10.10.2020

Nach Rücksprache mit dem TÜV Süd bekamen wir folgende Antwort:

“…wie bereits telefonisch besprochen, möchte ich Ihnen hiermit noch kurz per email mitteilen, dass das Umweltmanagementsystem der Center Parcs Deutschland nicht von der TÜV SÜD Management Service GmbH zertifiziert ist.
Wir haben Center Parcs bereits zur unverzüglichen Entfernung des TÜV SÜD Prüfzeichens aufgefordert.”

Aussage des Qualitätsmanagements von TÜV Süd vom 15.10.2020

Nun hat Center Parcs reagiert und das Logo eingetauscht. Hierzu muss allerdings gesagt werden, dass das Swiss Safety Zertifikat, welches nun auf der Webseite zu sehen ist, am 02.07.2020 abgelaufen ist.

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Center Parcs rudert mit den Umweltzielen zurück

BISHER: Auf seiner Internetseite www.centerparcs-fränkisches-seenland.de warb das Unternehmen Center Parcs am 30.09.2020 noch mit einer angeblich vorliegenden Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und durch den World Wide Fund For Natur (WWF) und anspruchsvollen Zielen für sein 350-Millionen-Euro-Vorhaben. Hierfür müssten jedoch auch erhebliche Teile des Muna-Walds am Brombachsee abgeholzt werden, um auf dem Gelände neben einem Mega-Freizeitbad auch einen Bungalowpark mit 800-1000 Häusern zu errichten.

Unsere Recherchen haben die fragwürdigen Behauptungen der Center Parcs Entwicklungsgesellschaft Germany GmbH aufgedeckt und am 08.10.2020 auf dieser Homepage veröffentlicht.

NEU: Wohl auf Grund dieser unangenehmen Recherchen wurden nun (Stand 12.10.2020) die von Center Parcs ausgewiesenen Umweltziele auf deren Homepage deutlich reduziert. Von den Ökosiegeln steht nun nur noch das ISO-Zertifikat auf der Website, welches aktuell aber abgelaufen ist – von einer erfolgten WWF-Zertifizierung oder einer DGNB-Zertifizierung ist auf der Homepage von Center Parcs keine Spur mehr zu finden – nur noch eine Kooperation mit den Juniorprogramm von WWF (in dem z.B. Kinderfreizeiten zum Thema Umwelterziehung gebucht werden können) wird noch genannt.

Im Folgenden finden Sie einen Vorher-Nachher-Vergleich der beiden Texte (Quelle: www.centerparcs-fränkisches-seenland.de)

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Überfüllter Brombachsee

Leserbrief aus dem Altmühl-Boten vom 17. August 2020

Dann können wir es uns leisten woanders Urlaub zu machen und müssen uns nicht am überfüllten Brombachsee über zu viele Radfahrer ärgern, über die verstopften Straßen und Strände.”

Ein Großkonzern am Brombachsee – endlich werden wir vom Kapital entdeckt! Eine „große Chance für die Region“ sagte unser Landrat. Mir stellt sich die Frage, für wen es eine Chance ist. Die Bevölkerung soll nun einbezogen werden in die Planungen. Man sieht, es geht gar nicht mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“. Wie verkauft man einer kritischen Bevölkerung einen Megaferienpark im naturschutznahen und lange Zeit unberührtem Gebiet? Am besten wohl mit dem Traum vom großen Geld. Denn der Park wird uns alle reich machen. Dann können wir es uns leisten woanders Urlaub zu machen und müssen uns nicht am überfüllten Brombachsee über zu viele Radfahrer ärgern, über die verstopften Straßen und Strände. Aber vielleicht bekommen wir auch gar nichts mit von dem ganzen Trubel, denn der Besucher bleibt doch im Park. Sieht man sich die Prospekte der Parks an, finden sich dort fast alle Attraktionen auf dem Gelände.  Aber was ist dann die Chance für die Region? Ach so, die Gewinne werden ja bei uns versteuert. Vermutlich deswegen haben die Center Parcs in Deutschland einen Gewinnabführungsvertrag (z.B. nachzulesen im Handelsregister Ulm zuständig für den Park in Leutkirch) mit der Muttergesellschaft PVCP Holding Germany GmbH, Köln. Also keine Gewinne, aber immerhin „innovativ-ökologisch“ stand in der Zeitung. Vermutlich erkenne ich deswegen auch keine einzige Solarzelle auf irgendeinem Dach des neuesten Parks in Leutkirch. Ein Mitarbeiter von Center Parcs schreibt auf einer Bewertungsseite für Arbeitgeber wohl richtig: „Unternehmen wirkt nach außen sehr grün und umweltbewusst, ist es jedoch überhaupt nicht“. Also keine Gewinne, nicht gut für die Umwelt, aber dann haben wir ja wenigstens neue Arbeitsplätze in der Region. Nur 53% der Mitarbeiter auf derselben Bewertungsseite würden diesen Arbeitgeber weiterempfehlen. Das Gehalt ist mit Branchenvergleichen als „niedrig“ angegeben. Eine Chance für die Region sieht für mich anders aus.

Kilian Welser, Gunzenhausen