Die Region “schlechtgeredet”
Quelle: Altmühl-Bote vom 10. Oktober 2020
Gunzenhausen – Den hiesigen Fremdenverkehr geradezu “schlecht geredet” zu haben, das werfen nun einige Vermieter den Vertretern des Tourismusverbands Fränkisches Seenland vor. Sie setzen sich in einem offenen Brief an den Verband gegen den geplanten Center Parc bei Langlau ein.
Bis vor kurzem sei die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Fränkischen Seenland auch vom Verband “stets positiv eingeschätzt” worden. Die nun erfolgte Kehrtwende können die Verfasser des Schreibens nicht nachvollziehen. Der Verband rühre “offensiv die Werbetrommel” für eine Form des “industriellen Massentourismus”. “Skandalös” nenn die Verfasser des offenen Briefs das und einer Einrichtung der öffentlichen Verwaltung “in keiner Weise angemessen”.
Der Geschäftsführer des Tourismusverbands, Hans-Dieter Niederprüm, und Vorsitzender Gerhard Wägemann sehen in einem Center Parc auf dem Muna-Gelände bei Langlau eine Bereicherung für die Region (wir berichteten). Für die Unterzeichner jedoch bedeutet dies die Abkehr von dem bisher eingeschlagenen Weg des sanften Tourismus. Die Ferienanlage sei völlig überdimensioniert und eine “marktbeherrschende Konkurrenz um Feriengäste und Mitarbeiter”. Die Investitionen der vorhandenen Anbieter von Unterkünften würden dadurch entwertet. Den im Ferienpark vorgesehenen Badebereich betrachten die Unterzeichner als für die drei bestehenden Bäder existenzbedrohend.
Natürliche Grundlagen
Nachhaltiger Tourismus, der seine natürlichen Grundlagen nicht zerstöre, werden andernorts bereits groß geschrieben. Die Verfasser des Briefs ziehen die Region Balderschwang, wo eine Skischaukel abgelehnt wurde, oder den Zulauf , den die Bergsteigerdörfer im Alpenraum erfahren, als Beleg dafür heran.