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Info-Veranstaltungen in Pfofeld

Trotz Corona und dem Verbot sich in größeren Gruppen zu treffen, hat der Pfofelder Bürgermeister Reinhold Huber einen Weg gefunden alle Bürger zum Thema Center Parcs zu informieren. Hierzu fanden und finden folgende Veranstaltungen im Gemeindezentrum statt, zu der die jeweiligen Bürger der Ortsteile eingeladen wurden:

  • 4. Mai: Ortsteil Rehenbühl
  • 5. Mai: Ortsteil Langlau
  • 6. Mai: Ortsteil Thannhausen
  • 8. Mai: Ortsteil Pfofeld

Die als “aufgewertete Gemeinderatssitzungen” bezeichneten Versammlungen werden von Bürgermeister Huber geleitet. Er informiert die Bürger.

Pfofeld steht kurz vor einem Ratsbegehren

Vergleichbare andere Veranstaltungen dürfen im Moment wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Zum Beispiel dürfen bei Beerdigungen maximal 30 Personen teilnehmen, wenn der Inzidenzwert unter 100 liegt und ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden kann.

Was soll das?

Die Info-Veranstaltungen werden weder auf der Webseite der Gemeinde, noch im Kalender der Gemeinde angezeigt.

Auszug aus dem Gemeindekalender der Internetseite der Gemeinde Pfofeld vom 06.05.2021

Auf Nachfrage wurde durch Herrn Bürgermeister Huber bestätigt, dass keine Parteien und auch Center Parcs keine Informationen beisteuern. Bürger hätten Rederecht und könnten Fragen stellen.

Antworten gibt es aber wohl nur vom Bürgermeister.

Viele Fragen

Werden die Bürger einseitig informiert? Ist dies eine Werbeveranstaltung für Center Parcs? Darf die Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand ähnliche Veranstaltungen organisieren, oder wird dies mit dem Verweis auf Corona verneint?

Bild: HaSe / Wikimedia Attribution-Share Alike 4.0 International

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Wasserverbrauch: 734.400 Liter pro Tag

An einem Tag werden laut der Machbarkeitsstudie von Dr. Resch und Partner im Schnitt rund 734.400 Liter Wasser verbraucht. Gedankengang: Würde man diese Menge Wasser in Flaschen abfüllen, wie viele Lastwägen bräuchte man für den Transport?

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Demo gegen Center Parcs

Protest in Zeiten einer Pandemie ist schwierig, aber möglich. Mit einer Fahrraddemo am 25. April will die Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand gegen die drohende Zerstörung des Muna-Waldes aufmerksam machen.

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Keine Staatshilfen für Center Parcs

Warum der überschuldete CP-Mutterkonzern “Pierre et Vacances” laut französischer Medien keine Staatshilfen bekommen soll.

Am 10. April 2021 veröffentlichten die Journalisten Éric Daillie und Hervé Bellimaz einen Artikel in der französischen Online-Zeitschrift reporterre.net zum insolventen Mutterkonzern Piere et Vacances Center Parcs Group (PVCP).

Im Artikel erörtern die beiden Autoren vielfältige Gründe, warum man diese Firma nicht mit staatlichen Mitteln retten sollte. Ihrer Aussage nach, war der Konzern lange vor der Pandemie in Schieflage und hatte bereits im Jahr 2019 – also weit vor der Pandemie – einen “Fuß im Grab”.

Firmenchef in Erklärungsnot: Franck Gervais, CEO von Pierre et Vacances
Bild: francetvinfo.fr (Framing)

Am 12. Februar 2021 verkündete der Vorstandsvorsitzende von Pierre et Vacances Frank Gervais auf FranceTVInfo, dass sein Unternehmen

Schulden in Höhe von 500 Millionen Euro”

habe, die nur mit COVID-19 verbunden seien.

Dies ist falsch, so die Autoren. Daillie und Bellimaz erklären, dass der Konzern bereits vor der Gesundheitskrise Verluste von 250 Millionen Euro angehäuft habe und dies trotz großzügiger Steuervorteile in Frankreich.

Laut dem Artikel wurden bereits Ende 2019 250 Mitarbeiter in der Konzernzentrale entlassen. Vier Center Parcs Projekte wurden auf dem Rechtsweg blockiert, so auch das in Roybon (wir berichteten). Vorallem das China-Geschäft von PVCP sei unrentabel.

13 Jahre Kampf im Wald von Roybon: Er endete mit einer Niederlage von Center Parcs.
Bild: Moran Kerinec / Reporterre (Framing)

“Wie ist es möglich, dass die Nummer eins der Touristenunterkünfte in Europa, die 45.000 Wohnungen in 285 Objekten verwaltet, wie ein Kartenhaus zusammenbricht?”

fragen sich dich Journalisten und erklären das Konzept des Konzerns:

  • billiges Bauen
  • die Immobilien an private Investoren verkaufen
  • Mietobjekte für die Investoren verwalten, wobei den Investoren bis zu 4,5% Rendite garantiert wird, egal, ob das Objekt vermietet wird oder nicht

Die Erkenntnis, die Daillie und Bellimaz schlussfolgern, leuchtet ein: Die großen Versprechungen konnten schlicht und einfach nicht gehalten werden. Viele der Investoren verklagen nun den Konzern. Die Gruppe ist defizitär und muss, wie ein Schneeballsystem, immer neue Objekte bauen und verkaufen.

Nun steht Pierre et Vacances mit dem Rücken zur Wand und bettelt um Staatshilfen. Der Konzern soll schon eine staatliches Darlehen von 240 Millionen Euro erhalten haben. Weitere 250 Millionen Euro sind im Gespräch. Die Schulden würden sich dann auf über 750 Millionen Euro belaufen. Die Autoren zweifeln an, dass PVCP dies je zurückbezahlen kann.

Hauptaktionär Bremond sucht neue Investoren

Hauptaktioniär und Eigentümer Gérard Brémond will laut dem Artikel kein Risiko eingehen, da er bereits 83 Jahre alt ist. Daher wird nun händeringend nach einem Investmentfonds gesucht, der die Gesellschaft retten soll. Interesse gäbe es wohl aus Amerika durch Certares und H.I.G. Capital. Der französische Tourismuskonzern soll also “verramscht” werden.

Center Parcs kein sinnvolles Projekt

Am Ende kommen die beiden Autoren zu einem klaren Fazit.

Die Frage lautet:

Sollte man diesem Konzern staatliche Unterstützung zukommen lassen sollte?

Die Antwort fällt klar aus:

“Nein! Vor allem müssen wir definieren, was unsere Welt braucht.”

Sie plädieren dafür staatliche Gelder für sinnvolle Projekte auszugeben und nennen einige Beispiele, wie zur “Bewältigung sozialer Probleme durch Unterstützung der Tausenden von kürzlich arbeitslosen Menschen, Investition in unsere Krankenhäuser und Schulen, Finanzierung des ökologischen Übergangs und Schutz der natürlichen Ressourcen und der biologischen Vielfalt.

Quelle: https://reporterre.net/L-Etat-ne-doit-pas-soutenir-Pierre-et-Vacances

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Das Märchen von der Klimaneutralität von Center Parcs

Befürworter eines Center Parcs am Brombachsee äußern immer wieder (zuletzt die IG “Bürger pro Center Parcs” am 2. April 2021 auf nordbayern.de sowie die Bezirks-CSU auf nordbayern.de am 5. April 2021) eine scheinbar berechtigte Hoffnung, Center Parcs würde einen klimaneutralen Ferienpark auf dem ehemaligen MUNA-Gelände bei Langlau errichten. Die mittelfränkische CSU lobt zuletzt den “nachhaltig-ökologischen Ansatz” des Projekts.

In diesem Artikel erlauben wir uns, einige Fragen zu diesem Themenkomplex zu stellen, und überlassen es dem kritischen Leser, diese ggf. selbst zu beantworten, oder diese und andere Fragen an die Verantwortlichen in der Politik (Landrat Westphal, Bürgermeister Huber) und in der Wirtschaft (Projektverantwortlicher Jan Jansen) weiterzugeben.

  1. Wie will es CP schaffen, alleine den Wärmebedarf für 800 Ferienhäuser und großem tropischen Bad regenerativ zu erzeugen, wenn dafür jährlich fast 20.000.000 Kilowattstunden Wärme nötig sind?
  2. Woher kommt der erneuerbare Strom für die Wärmepumpen? Wie steht die CSU zum Ausbau der Windenergie in Bayern?
  3. Wer baut und betreibt die benötigten Biogasanlagen? Woher kommt der Mais und womit wird er behandelt?
  4. Wie hoch ist der Anteil an Kohle-, Gas- und Atomstrom bei Center Parcs deutschlandweit?
  5. Wie will es CP schaffen, die Abholzung von mindestens 58 Hektar Wald klimatechnisch und artenschutzrechtlich zu kompensieren?
  6. Wie will man die landesweit geschützte Bartfledermaus erhalten, wenn deren Quartiere (alte Bunker) wegfallen?
  7. Wie will es Center Parcs schaffen, den Kammmolch (streng geschützt) und die 80 teilweise geschützten Brutvögel (Eisvogel, Waldlaubsänger, Kuckuck, Grauspecht, etc.)  im Muna-Wald zu erhalten, wenn zwei Drittel der Fläche komplett umstrukturiert werden müssen?
  8. Wie will es CP schaffen, alleine die für den Bau benötigte enorme Menge von Beton, Asphalt und Rohstoffen klimaneutral zu erzeugen oder zu kompensieren (sowie deren An -und Abfahrt mit tausenden von LKWs klimaneutral zu bewerkstelligen)?
  9. Wie glaubt CP das enorme Verkehrsaufkommen bei der An- und Abreise (bei erwarteten 1 Million Übernachtungen pro Jahr) und den damit verbundenen CO2-Ausstoß kompensieren zu können?
  10. Welche Anstrengungen hat CP bisher unternommen, um Müll zu vermeiden und Mehrwegsysteme in seinen Ferienparks einzuführen?
  11. Wie viele Tonnen Müll erzeugen die Gäste in einem durchschnittlichen Park pro Jahr? Wie hoch ist die Recyclingquote bei CP?
  12. Wie hoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien beim Wärmebedarf in den bisherigen Parks von CP? Wie viel Erdgas verbraucht CP jährlich?

Und zu guter Letzt fragen wir uns:

Wie viel Klimaneutralität will und kann sich Center Parcs angesichts leerer Kassen überhaupt noch leisten, wenn man die Anfangsinvestitionen kennt, die bei regenerativen Energien erforderlich sind und die sich erst über Jahre amortisieren?

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Leserbrief zu CP-Masterplan: “Märchen aufgetischt”

Den folgenden Leserbrief des Pfofelder Bürgers Herbert Kraus, der am 23. März 2021 im Altmühlboten erschien, empfehlen wir allen Interessierten zur Lektüre. Er drückt unseres Erachtens sehr gut aus, wie sich kritische Bürger der Gemeinde Pfofeld und des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen angesichts der Greenwashing-Strategie von Center Parcs verschaukelt vorkommen:

“Nun haben wir den “Tsunami” der Center-Parcs-Präsentation, des Masterplans, wohl fürs Erste überstanden. Diese Welle von Informationen und Eindrücken ist auch in die Printmedien übergeschwappt. Dem Leser der übervollen Zeitungen und der Präsentation von CP im Internet wurde allerhand zugemutet. Mir blieb beim Studieren der vielen Zahlen, der vielen Ungenauigkeiten in den Berechnungen, der falschen Rückschlüsse, der Halbwahrheiten, der Unwahrheiten und der Übertreibungen die “Spucke weg”. Meine Gefühlslage schwankte zwischen Übelkeit, schallendem Lachen und ungläubigen Kopfschütteln.

Die Manager von CP, die unterstützenden Politiker und die treuen Anhänge des Projekts nehmen offensichtlich wirklich an, dass die Pfofelder Bevölkerung und die Bürger in der Region diese “Märchen” glauben.

Sie unterschätzen die Intelligenz und das Vorstellungsvermögen der Bürger völlig. Die Menschen in den Orten der Gemeinde Pfofeld beweisen seit Jahrzehnten ihr Bewusstsein für Machbares und Nichtmachbares.”

Die Dorferneuerung und Flurneuordnungen in Pfofeld und Thannhausen sind ein sehr gelungenes Beispiel dafür. Auch die außergewöhnlichen Vorstellungen der “Vorhangreißer” zeigen die Fähigkeiten der hier lebenden Menschen. Die versuchte “Gehirnwäsche” des französischen Großkonzerns wird in unserer Gemeinde seine Wirkung nicht entfalten.

Natürlich leben auch in Pfofeld und in den anderen Orten Frauen und Männer, die für sich Chancen auf Gewinne und Machtzuwachs sehen. Sie setzen teilweise die Andersdenkenden unter Druck. Sie benutzen sie für ihre egoistischen Zwecke. Vermutlich wird ihnen das nicht gelingen.

Zu deutlich ist zu erkennen, dass Center Parcs dieses Grundstück am Ufer des Brombachsees zu einem “Butterbrot-Preis” erwerben, den Wald weitgehend roden und das Baufeld erschließen will.

Anschließend startet der Verkauf an zahlungskräftige Kunden zum Vielfachen des Ursprungspreises.

Welche schwerwiegenden Folgen diese Kleinstadt in unserer Gemeinde und in der Region haben wird, interessiert die Kapitalgeber und die Unterstützer dieser Firma nicht.”

Ernüchternd sind die Rollen der regionalen Tourismusmanager und eines Teils der Politiker.

Sie sind seit vielen Jahren nicht in der Lage, im Seengebiet fantasievolle, zukunftsorientierte Fremdenverkehrspolitik zu betreiben. Stelzenhäuser, schwimmende Häuser, Schiffchen und Seebühne sind lediglich von anderen Gegenden abgekupfert.”

Originelle, auf unsere Region zugeschnittene und die Stärken unserer schönen fränkischen Landschaft, Dörfer und deren Bewohner eingehende Konzepte? “Fehlanzeige”!

Anstatt die privaten Vermieter zu unterstützen und für sauberes Wasser in den Seen zu sorgen, werden “Kirchturmprojekte” mit hohem finanziellen Einsatz gefördert. Da kommt ein Großkonzern, der das Paradies verspricht, natürlich gelegen.

Die Herren können sich gemütlich zurücklehnen, ab und zu ein nichtssagendes Interview geben und sich auf die kommenden Geschenke freuen.

Ein ausländischer Großkonzern, der finanziell schwer angeschlagen ist, soll es richten. Welch ein Armutszeugnis.

Herbert Kraus, Pfofeld

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Die Muna – Potenzial für ein Naturschutzgebiet

Seit 16. März 2021 liegt das Vorgutachten über Flora und Fauna im ehemaligen MUNA-Areal vor und nun ist klar: Was bisher von mancher Seite immer wieder als ökologisch minderwertiges Gebiet betitelt wurde, entpuppt sich im Zwischenbericht zur Umweltverträglichkeitsprüfung als Areal mit einer Vielzahl von wertgebenden Arten (z.B. Rote-Liste-Arten).

“Die MUNA – ein Paradies für viele Tierarten”

Nicht nur Pflanzen, auch eine große Zahl von Tieren, die aufgrund ihrer Seltenheit auf geschützten Listen stehen, wurde kartiert.

Hier ein Auszug aus der Untersuchung der Arbeitsgruppe für Tierökologie und Planung, welche sich das Muna-Areal angesehen hat:

Schwergewicht Nr. 1: Seltene Fledermausarten

Urheber: Manuel Werner, Germany

Die Muna ist Heimat für 14 Arten von Fledermäusen, darunter die Bartfledermaus und die Zwergfledermaus, die Quartiere in den alten Gebäuden der MUNA finden und

landesweite Bedeutung

haben.

Auch die Frage, in wie weit die Eingriffe durch Center Parcs hinsichtlich des Vorkommens mancher dieser Fledermausarten kompensiert werden könnten, ist bisher unbeantwortet.

Schwergewicht Nr. 2: Der Kammmolch – vom Aussterben bedroht!

Gesetzlicher Schutzstatus:
FFH-Richtlinie: Anhänge II und IV (es sind eigens Schutzgebiete auszuweisen/streng zu schützende Art)
Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV): streng geschützt

Kammmolch im Wasser. Foto von Rainer Theuer, Public domain

Weitere Amphibien lt. der Arbeitgruppe für Tierökologie + Planung: Erdkröten, Laubfrösche, Teichfrösche, Seefrösche, Grasfrösche, Bergmolche, Teichmolche

Brutvögel, eine Vielzahl von teils gefährdeten Vogelarten

Es wurden 80 verschiedene Arten von Vögeln nachgewiesen. Darunter befinden sich 52 Brutvogelarten mit 913 Brutvogelrevieren.

Es fanden sich auch gefährdete und sogar stark gefährdete Arten im Muna-Gebiet:

Waldlaubsänger (stark gefährdet)

Steve Garvie from Dunfermline, Fife, Scotland, CC BY-SA 2.0

Eisvogel (gefährdet)

Joefrei, CC BY-SA 3.0

Kuckuck (steht auf der Vorwarnliste)

Foto: Günter Hahn

Der Kuckuck hat im Brombachseegebiet ein gutes Vorkommen und hat auch Reviere in der MUNA.

Grauspecht (gefährdet)

Francesco Veronesi from Italy, CC BY-SA 2.0

Viele weitere gefährdete Brutvögel, die bereits auf den roten Listen standen oder auf Vorwarnlisten stehen:

  • Dorngrasmücke
  • Habicht
  • Kleinspecht
  • Pirol
  • Uhu

Seltene Reptilien

Auch gefährdeten Reptilien gefällt das Muna-Areal. Es finden sich große Populationen der Zauneidechse (streng zu schützende Art). Auch die Ringelnatter und die Blindschleiche leben in diesem Wald.

Zauneidechse (FFH-Art, europarechtlich geschützt)

Böhringer Friedrich, CC BY-SA 3.0

Ringelnatter

Andreas Eichler, CC BY-SA 4.0

Blindschleiche

Jonas Bergsten, Public Domain

Weitere Amphibien

8 verschiedene Arten von Amphibien wurden auf dem Muna-Gelände entdeckt. Darunter sind schützenswerte Arten wie der Kammmolch.

Teichmolch

Christian Fischer, CC BY-SA 3.0

Heuschrecken

Auch bedrohte Heuschrecken sind auf dem Gelände zu finden. Neben der Gemeinen Plumpschrecke ist auch die Blaufüglige Ödlandschrecke gefährdet.

Blauflügelige Ödlandschrecke

Die Blauflüglige Ödlandschrecke ist im gesmten europäischen Raum geschützt und wird in der Roten Liste der Schweiz und Deutschlands als gefährdet eingestuft.

Muséum de Toulouse, CC BY-SA 4.0

Laufkäfer, Holzkäfer

  • 74 Arten Laufkäfer
  • 14 Arten davon in den roten Listen

Libellen, Tagfalter, Nachtfalter, etc.

  • 28 Arten von Libellen
  • 46 Arten von Tagfaltern und Widderchen, davon mehrere in den roten Listen oder auf Vorwarnlisten
  • 43 Arten von Holzkäfern, 6 Arten davon auf der roten Liste, viele wertgebende Arten
  • Nachtfalter (soll noch ausgewertet werden)
  • Rast- und Zugvögel (soll noch ausgewertet werden)

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Bürgerbegehren “MUNA Langlau in Gemeindehand” gestartet!

Gestern, am 27. Februar 2021, wurde das Bürgerbegehren mit dem Titel “MUNA Langlau in Gemeindehand” in Pfofeld gestartet.

Die drei Vertreter des Bürgerbegehrens Roland Graf, Mathias Herrmann und Herbert Kraus wollen bis 7. März mindestens 150 Unterschriften von Bürgern der Gemeinde Pfofeld (dazu gehört auch die Ortsteile Langlau, Rehenbühl, Thannhausen, Gundelshalm sowie einige Mühlen und Einöden) zu folgender Fragestellung sammeln:

“Sind Sie dafür,
dass die Gemeinde Pfofeld gegenüber der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) offiziell ihr Interesse am Erwerb des Muna-Areals – ehemalige Lufthauptmunitionsanstalt Langlau – erklärt?”

Mehr Informationen zum Bürgerbegehren finden Sie unter Informationen zum Bürgerbegehren „MUNA Langlau in Gemeindehand!“ – Bürgerinitiative Seenland in Bürgerhand (seenland-in-buergerhand.org)

Mit ihrer Unterschrift befürworten die wahlberechtigten Gemeindebürger die Durchführung eines Bürgerentscheids zu oben genannter Frage.

Wir von der ÖDP unterstützen dieses Bürgerbegehren ausdrücklich, da es das Verfahren des MUNA-Verkaufsvorgangs wieder vom Kopf auf die Füße stellen würde. Die Bürger können wieder mitreden!

(Stichworte: Veräußerungen des Bundes; Vorkaufsrecht der Kommune, Geheimverhandlungen in 2019 und 2020 ohne Beteiligung des Gemeinderats und des Kreistags, Bieterverfahren im Jahr 2020 mit Höchstbietendem CP)

Hier die Schritte eines Bürgerbegehrens (nach Wikipedia.de):

Schritt 1: Wenn mehr als 10% der wahlberechtigten Bürger der Gemeinde Pfofeld unterschreiben, werden die Unterschriften bei der Gemeinde eingereicht und der Gemeinderat muss innerhalb eines Monats über die Zulässigkeit des Begehrens entscheiden. Verneint der Gemeinderat die Zulässigkeit, können die Vertreter des Bürgerbegehrens dagegen Klage erheben.

Schritt 2: Wurde die Zulässigkeit eines Bürgerbegehrens festgestellt, darf die Gemeinde bis zum Bürgerentscheid keine gegensätzlichen Entscheidungen mehr treffen und keine gegensätzliche Maßnahmen ergreifen.

Schritt 3: Ist ein Bürgerbegehren zulässig, findet über die Fragestellung ein Bürgerentscheid statt, es sei denn, der Gemeinderat beschließt die im Bürgerbegehren beantragte Maßnahme selbst. Der Gemeinderat ist aber nicht verpflichtet, die Sachfrage des Begehrens zu behandeln. Der Bürgerentscheid muss spätestens nach drei Monaten, mit Zustimmung der Vertreter des Bürgerbegehrens spätestens nach sechs Monaten, stattfinden. Die Abstimmung findet immer an einem Sonntag statt. Jeder Gemeindebürger ist stimmberechtigt.

Schritt 4: (möglich aber nicht zwingend) Der Gemeinderat kann auch selbst beschließen, dass über eine Angelegenheit ein Bürgerentscheid stattfinden soll (ein sogenanntes Ratsbegehren). In diesem Weg kann der Gemeinderat auch einen Alternativvorschlag zu einem Bürgerbegehren den Bürgern zur Entscheidung vorlegen.

Schritt 5: Die gestellte Frage des Bürgerentscheides ist entsprechend der Mehrheit der abgegebenen Stimmen entschieden, falls diese Mehrheit das notwendige Zustimmungsquorum von 20% aller Stimmberechtigten erfüllt. Bei Stimmengleichheit gilt die Frage als mit „Nein“ beantwortet. (Falls an einem Tag mehrere Bürgerentscheide stattfinden, welche sich entgegenstehen, muss vom Gemeinderat eine Stichfrage festgelegt werden. Sollten mehrere Bürgerentscheide so entschieden werden, dass sie nicht miteinander vereinbar sind, entscheidet die Mehrheit in der Stichfrage. Bei Stimmengleichheit in der Stichfrage ist der Bürgerentscheid angenommen, welcher mit der höheren Stimmenzahl entschieden wurde.)

Quelle: www.wikipedia.de

Wichtig ist aus Sicht der ÖDP:

Der wertvolle MUNA-Wald sollte als wertvoller Klimawald erhalten bleiben. Eine kommerzielle Nutzung des Geländes, wie es durch Center Parcs geplant war, lehnen wir ab. Die Natur braucht Flächen wie den MUNA-Wald um eine höhere Artenvielfalt in unserer dichtbesiedelten Region zu ermöglichen.

Foto: ÖDP

Weiter Informationen zum Bürgerbegehren finden Sie auch unter nordbayern.de :

Bürgerbegehren in Pfofeld gestartet: “Muna in Gemeindehand!” – Pfofeld, Pfofeld – nordbayern.de

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Urlaub bei Center Parcs: Luxuriöser Zweiturlaub

Immer wieder wird behauptet, Center-Parcs-Urlaub sei gut für’s Klima, weil es ein Nahurlaub sei. Somit fänden keine klimaschädlichen Flugreisen statt.

Das klingt grundsätzlich mal ganz logisch. Leider ist es in der Realität aber so, dass Center Parcs auch zumeist Kurzurlaub ist. Sieht man sich die Angebote auf der Center-Parcs-Website an und liest man die Bewertungen von Kunden, stellt man fest, dass hier gezielt für Kurztrips geworben wird.

2 Nächte im Center Parcs für nur 219 Euro. Die meisten Angebote zielen auf Kurzurlauber ab. Quelle: Center Parcs
Center Parcs Werbung Quelle: Center Parcs

Leider reicht vielen deutschen und europäischen Kunden ein Kurzurlaub nicht aus. Im Schnitt verreisen wir Deutschen z.B. 12,3 Tage.

Quelle: statista.com

Vermutlich reisen die Center Parcs Besucher nicht 6 x 2 Nächte in einen Center Parcs. Die Vermutung liegt auf der Hand: Die Center Parcs Besucher verreisen nochmal.

Quelle: aero.de (Framing)

Flugreisen sind (Corona-Zeiten ausgenommen) weiterhin im Trend und stiegen die letzten Jahre an. In Deutschland traten im Jahr 2019 rund 124,4 Millionen Fluggäste eine Flugreise an.

Center Parcs Urlauber sind rein statistisch eher keine Flugmuffel, sondern gönnen sich zum Beispiel nach einer Fernreise im Frühjahr gerne nochmal einen Urlaub im Herbst, wie das Einstiegsbild zeigt.

Center-Parcs-Urlaub ist in erster Linie Luxuszweiturlaub auf Kosten der Umwelt. Er verhindert kaum Flugreisen.

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“Empört Euch! (Beruhigen könnt Ihr Euch noch nach dem Bürgerentscheid…)”

Wer am 6. Februar 2021 die Wochenendausgabe des Weißenburger Tagblatts im Lokalteil aufgeschlagen hat, konnte einen großen einseitigen Artikel mit dem Titel “Meinungsfreiheit als Einbahnstraße” inklusive eines launigen Kommentars des Redakteurs Jan Stephan lesen:

Neben berechtigter Kritik an einzelnen Usern auf der Facebook-Seite der “Interessensgemeinschaft zur Erhaltung des MUNA-Walds”, die der Kommentator dann aber doch pauschal als “fanatische Gegner” von Center Parcs bezeichnet, kritisiert er, dass die “vernünftigen Vielen” den “Fanatismus von Wenigen” in Kauf nähmen, solange er ihren Zwecken diene. Hier fühlen wir uns von der ÖDP als “Vernünftige” klar angesprochen und nehmen weiter unten gerne Stellung.

Er beklagt weiterhin, dass der ganzen Diskussion “die Verhältnismäßigkeit abhandengekommen” sei, wenn die Gegner “Mauscheleien von Politik und Wirtschaft hinter verschlossenen Türen” anprangerten. Ein Bürgerentscheid würde ohnehin klären, ob die Bürger in Pfofeld den Bau wollen. Letzteres wollen wir hoffen, beim Ersteren geben wir Herrn Stephan nicht Recht (siehe dazu den SZ-Artikel vom 28.August 2020 “Zwei Jahre des Schweigens”).

Obwohl der Kommentator auch Verständnis für die Argumente der Gegner eines Center Parcs hat (Zitat “Es gibt gute Argumente für diese Position.”), ruft er zum Schluss in Anlehnung (bzw. “Ablehnung”) an die 2010 verfasste Schrift des französischen Aktivisten und UN-Diplomaten Stéphane Hessel mit dem Titel “Empört Euch!” dazu auf, sich nicht mehr zu empören sondern sich endlich zu beruhigen. Sein Argument: “Die Zeiten heute sind andere.”

Dem stellen wir uns ausdrücklich entgegen und rufen angesichts der von uns auf dieser Homepage aufgeführten Argumente gegen das Center Parcs Projekt am Brombachsee (Energie- und Wasserverbrauch, Verkehrsbelastung und Abgase, Umwelt- und Klimaschutz u.a. durch Erhalt des MUNA-Waldes, sanfter “Tourismus in Bürgerhand” statt “Tourismus in der Hand es Großkapitals”) dazu auf:

“Empört Euch, solange der Center Parc Brombachsee noch nicht durch einen Bürgerentscheid vom Tisch ist!”

Wenn ihr für Eure Empörung gute und unterhaltsame Gründe braucht, hört doch mal die Rede des Kabarettisten Georg Schramm auf Youtube, der anlässlich der 67. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 14.03.2011 auf Stéphane Hessel verweist.

Ein anderes (noch größeres) Millardenprojekt, das auf ganz andere Weise sinnlos war (und immer noch ist!) und trotzdem viel Prinzipielles in seiner Problematik mit dem CP-Projekt am Brombachsee gemein hat.